1. MEISSEN Symposium
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6.11.-9.11.2025
Die Meissen Porzellan-Stiftung ist Gastgeberin des 1. MEISSEN Symposiums. Ziel ist der regelmäßige Austausch am Geburtsort des europäischen Porzellans. Inhalt des diesjährigen Symposiums ist das Erbe Höroldts. Ein kompakter Überblick über Farben, ihre Herstellung, Maltechniken, ihre historische und zeitgenössische Weiterentwicklung und deren Verwendung, in der Manufaktur und darüber hinaus. Anlass für das Symposium ist der 250. Todestag der beiden Größten ihres Genres, Johann Gregorius Höroldt und Johann Joachim Kaendler.
Höroldts Erbe
Als Höroldt um 1720 nach Meißen kam, war das der Durchbruch in der Porzellanmalerei. Höroldt war nicht nur ein innovativer Porzellanmaler sondern auch als Farbenchemiker ein Naturtalent. Er entwickelte die einbrennbaren Porzellanmalfarben auf Metalloxidbasis. Zunächst waren es 16 Farbrezepturen, heute sind es 10.000.
Anfangs stand August dem Starken vor allem der Sinn nach kobaltblauen Unterglasur-Porzellanen, wie das der Chinesen. Mit Johann Gregorius Höroldt begann die Erfolgsgeschichte der Aufglasurmalerei. Zunächst wurden asiatisch inspirierte Dekore entwickelt, später die europäische Blumenmalerei, Kaufahrteiszenen, Jagdszenen, Malereien nach Watteau, Ridinger usw. Die Platinmalerei hielt Einzug, ebenso die Limogesmalerei und die Pâte-sur pâte-Malerei. Gefärbte Massen waren von Anfang ein Experimentierfeld, ebenso die Mischbarkeit von Farben. Davon zeugen heute noch eine Vielzahl an Farbproben, Farbtäfelchen, die genauestens beschriftet und archiviert sind. Die Farben wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Es folgten Scharffeuer-, Inglasur- und Lösungsfarben. Das Fortschreiten der RFA-Analyse ermöglicht inzwischen ungeahnte Erkenntnisse.
Die Referenten und ihre Themen
Farbproben und -muster der Sammlung der Meissen Porzellan-Stiftung
Ein wichtiger, bisher nicht erforschter Bestand der Sammlung der Meissen Porzellan-Stiftung sind Farbproben und -muster. Der Vortrag stellt den facettenreichen Bestand vor. Proben aus dem frühen 19. Jahrhundert entstanden noch auf der Meißener Albrechtsburg, der ersten Produktionsstätte der Manufaktur. Aus den 1870er und 1880er Jahren existieren Proben für Farbfonds. Rudolf Hentschel testete um 1898 Lösungsfarben für seine Dekore. Muster aus dem frühen 20. Jahrhundert preisen die breite Farbpalette und ihre Brillanz. Auch aus der Direktoratszeit von Max Adolf Pfeiffer (1918 – 1933) existieren Muster für Aufglasurfarben. Zu den jüngeren Proben zählen Skizzen en miniature, in denen Landschafts- und Figurenmaler Farben und deren Mischungsverhältnis testeten. Zudem stellen sich Porzellanmaler schon in der Ausbildung nummerierte oder mit dem Farbnamen bezeichnete Farbmuster für ihre Dekore her. „Fingeraufstriche“ sind Qualitätstests aus der Farbenherstellung der Manufaktur: Jede neue Charge einer Farbe wird mit dem Finger auf Porzellan gestrichen und als Test gebrannt, bevor sie an in die Malerei geliefert wird.
Mit Roentgenstrahlen in die Fürstenberg-Vergangenheit blicken
Die Anwendung naturwissenschaftlicher Analysemethoden zur Klärung von Echtheits- und Datierungsfragen bei historischen Porzellanen ist vor allem bei der Untersuchung von Meissener Erzeugnissen mittlerweile etabliert. Anders verhält es sich bei den Porzellanen der sogenannten „kleinen“ Manufakturen wie Fürstenberg. Seit einigen Jahren verfolgen das Museum Schloss Fürstenberg und der Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e. V. zusammen mit den Universitäten in Cranfield (UK) und Leiden (NL) ein Projekt, um mittels Roentgenfluoreszenzanalyse zu neuen Erkenntnissen über die Fürstenberger Porzellanproduktion des 18. Jahrhunderts zu gelangen. Welche Fragen sich stellen, vor welchen Herausforderungen die Projektpartner stehen und welche ersten Ergebnisse bereits erzielt werden konnten, sind das Thema des Redebeitrags.
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Veranstaltungsort: Erlebniswelt Haus MEISSEN - Talstraße 9 - 01662 Meißen
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